Fast jeder Autofahrer hatte schon einmal eine Autopanne. Oft sind solche Schäden unvermeidbar, aber manche Pannen lassen sich verhindern, wenn man einen Blick auf die häufigsten Ursachen wirft.
Motorschaden ist eher selten der Grund
Als Autopanne wird allgemein ein Motorschaden bezeichnet. Dennoch ist der Motor eher selten die Ursache für eine Panne. Sollte der Kühlwasser- oder Ölstand zu niedrig oder ein anderer Motordefekt der Grund sein, ist in der Regel die Hilfe einer Werkstatt notwendig. Laut Pannenstatistik vom ADAC werden die meisten Pannen durch Mängel an der Batterie, der Einspritzanlage, der Kühlung, der Reifen oder des Getriebes verursacht.
Batterie
Die häufigste Ursache für Pannen sind die 12-Volt-Bordbatterien, die meistens nach fünf bis sechs Jahren Probleme machen. Oftmals sind die Batterien nicht defekt, sondern entladen. Dies passiert unter anderem, wenn das Ausschalten des Lichts vergessen wurde.
Aufgrund moderner Systeme ist zudem der Strombedarf sehr hoch. Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Lenkradheizung, Klimaanlage, Radio, Navigationssystem und Radio benötigen Strom. Je mehr elektrische Systeme im Wagen verbaut sind, desto höher ist die Fehleranfälligkeit der Batterie. Bei einem Defekt eines Bauteils ist es möglich, dass sich die Batterie entlädt.
Damit eine Autopanne durch eine entladene Batterie verhindert werden kann, sollte der Ladezustand regelmäßig kontrolliert werden. Des Weiteren sollten die Pole regelmäßig gefettet werden, damit sich keine Kristalle bilden, die den Kontakt stören könnten.
Macht die Batterie das Starten des Wagens bereits im Herbst problematisch, sollte sie gegen eine neue ausgewechselt werden. Im Winter sinkt die Batterieleistung durch die Kälte um fast die Hälfte. Mit einer Batterie, die älter als fünf Jahre ist, sind Startprobleme während er kalten Jahreszeit vorprogrammiert.
Einspritzanlage
Defekte der Einspritzanlage müssen von einer Fachwerkstatt behoben werden. Verschlissene oder defekte Kraftstofffilter oder das Tanken des falschen Kraftstoffes kann zu Probleme an diesem Bauteil führen.
Viele Pannen aufgrund der Einspritzanlage lassen sich verhindern, indem dieses Bauteil nach ungefähr 60.000 Kilometer ausgetauscht wird.
Manchmal ist die Kraftstoffpumpe der Grund für eine Autopanne. Dies ist unter anderem am schlechten Anspringen, an Motoraussetzungen oder am unrunden Laufen des Motors zu bemerken. Ebenso ist es möglich, dass es zu einer unterbrochenen oder unregelmäßigen Kraftstoffzufuhr aufgrund eines Defekts der Sicherung oder des Schaltrelais kommt.
Klimaanlage oder Kühlung
Das Kühlsystem moderner Autos bringt bei Fahrten bergauf oder bei heißen Außentemperaturen häufig Probleme mit sich. Bei diesen Systemen wird das Kühlwasser erst ab einer gewissen Temperatur in den Kreislauf aufgenommen und zuvor am Kühler vorbeigeführt. Ein Thermostat steuert einen Lüfter, der sich bei Wärme einschaltet. Bei Defekten des Lüfters oder des Thermostats ist Überhitzung die Folge.
Ein Leck oder zu wenig Kühlflüssigkeit ist seltener die Ursache für Überhitzung, aber dies kann ebenfalls zu Pannen führen. Zumindest kann die Autopanne aufgrund mangelnder Kühlflüssigkeit verhindert werden, indem der Kühlmittelstand regelmäßig überprüft wird.
Reifen
Gemäß der Auswertungen des ADACs machen Reifenpannen sechs Prozent aller Autopannen aus. Der Grund dafür ist das fehlende Reserverad oder die Wagen haben lediglich ein Repair-Kit, das umständlich zu bedienen oder oft bereits abgelaufen ist. Aber auch Bruchschäden oder poröses Gummi gehören zu den Ursachen für Reifenpannen.
Viele dieser Art von Pannen lassen sich vermeiden, indem folgende Faktoren beachtet werden:
- Reifen vor dem Wechsel von Sommer- auf Winterreifen oder umgekehrt sachgerecht lagern.
- Regelmäßig Sichtkontrollen durchführen und dabei auf mögliche Risse oder Fremdkörper achten.
- Ebenso sollte die Profiltiefe gemessen werden, die mindestens 1,6 Millimeter betragen darf.
- Reifendruck regelmäßig überprüfen und ein Reifendruckkontrollsystem einbauen.
- Bordsteinkanten vorsichtig überfahren.
Kupplung oder Getriebe
Eine Autopanne durch Defekte an Getriebe oder Kupplung lassen sich vermeiden, denn Schäden machen sich durch eine schwergängige Schaltung oder Geräusche bemerkbar. Bei diesen Anzeichen sollte sofort eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Bei einem Auto mit Kupplungsseil kann es jedoch passieren, dass dieses ohne vorherige Anzeichen reißt.
Weitere mögliche Gründe für eine Autopanne
Eine ebenso häufige Ursache für eine Panne ist ein gerissener oder defekter Keilriemen. Oft lässt sich eine Panne jedoch vermeiden, da sich ein Defekt durch Aufleuchten der Ladekontrolleuchte oder durch ein quietschendes Geräusch im Motorraum bemerkbar macht. Ist der Keilriemen gerissen, arbeitet die Wasserpumpe nicht mehr und der Motor wird nicht mehr gekühlt. Würde man trotzdem weiterfahren, können Folgeschäden zum Beispiel an der Kopfdichtung auftreten.
Manchmal liegt der Grund für eine Panne in einer defekten Lichtmaschine. Die Lichtmaschine versorgt alle Aggregate mit Strom. Kommt es zu einem Schaden der Lichtmaschine, kündigt sich dies in der Regel durch eine Warnlampe und pfeifende, helle Geräusche an. Solange die Batterie Strom liefert, kann der Wagen noch ein Stück weiterfahren. Dennoch sollte sofort ein Pannendienst eingeschaltet werden.
Auch ein defekter Anlasser kann zur Panne führen. Ein Anzeichen dafür kann ein klackendes Geräusch beim Starten sein oder der Wagen lässt sich gar nicht mehr starten. Manchmal kann das Auto noch angeschoben werden, sodass ein Anspringen möglich ist.